Im Herbst 1968 wurde in einer Sitzung des Heimatvereins die Idee geboren, in der Marktgemeinde Dietenhofen einen Spielmannszug zu gründen. Nicht zuletzt  durch die Aufgeschlossenheit des damaligen 1. Bürgermeisters, Georg Dietrich, konnte dieser Gedanke noch im Dezember des gleichen Jahres in die Tat umgesetzt werden. Durch großzügige Spenden der Gemeinde, einiger ortsansässigen Firmen, sowie der Bevölkerung Dietenhofens konnte die Finanzierung der nötigen Grundausstattung an Instrumenten erfolgen.

Viele Jungen und Mädchen aus Dietenhofen und der näheren Umgebung zeigten großes Interesse, sodass wenig später mit den ersten Proben begonnen werden konnte. Von den Volksschullehrern Wilhelm Steinmetz und Wolfgang Kaiser, sowie dem Friseurmeister Albert Ackermann wurden ca. 40 junge Musiker an Flöten, Fanfaren und Trommeln ausgebildet. Der erste öffentliche Auftritt des Spielmannszuges folgte dann im Juni 1969 anlässlich der Kirchweih in Dietenhofen.

K1024 1969 Chronik

Durch den Eifer und die Begeisterung mit der die jungen Musikanten bei der Sache waren und der Tatsache, dass noch im gleichen Jahr der Vollblutmusiker Konrad Leitner als musikalischer Leiter und Ausbilder gewonnen werden konnte, steigerte sich das Niveau und die Leistungsfähigkeit enorm. Durch die Anschaffung von Blech- und Holzblasinstrumenten, wie z.B. Trompeten, Hörner, Posaunen und Klarinetten wurde in den darauffolgenden Jahren der erste Schritt vom Spielmannszug zu einem Musikzug vollzogen.

K1024 1973 Chronik Uniformen

Im Frühjahr 1972 wurde den Verantwortlichen die Notwendigkeit einer einheitlichen Kleidung bewusst, die Dank großzügiger Unterstützung der Gemeinde schnell in die Tat umgesetzt werden konnte. Im Jahr 1973 erfolgte der Anschluss an den Nordbayerischen Musikbund (NBMB).

Eine große Anerkennung von  offizieller Seite erhielt der Verein im gleichen Jahr durch die Europa-Union mit der Verleihung des Titels „1. Europa-Jugend-Musikzug“ Markt Dietenhofen, der im Rahmen des Pfingsttreffens des Landesverbandes der EU in Ansbach statt fand. Die bedeutensten Auftritte in dieser Zeit waren Einladungen zu Europatagen nach Ansbach und Würzburg, zudem stellte man bereits hier die Weichen für Auftritte die bis heute statt finden. So werden beispielsweise jährlich die musikalischen Neujahrsgrüße nach wie vor in alle Ortsteile überbracht. Eine weitere Tradition konnte durch das Mitwirken beim 1. zünftigen Rangaumusikabend zusammen mit den „Musikfreunden Unternbibert“ und der „Blaskapelle Virnsberg“ ins Leben gerufen werden.

K1024 1973 Chronik Gruppenbild

Ein Höhepunkt im jungen Vereinsleben des Musikzuges war nach einem Gastspiel 1972 in Österreich der zweite Auslandsauftritt 1974 zu den internationalen Musikfesten nach Biarritz und Anglet in Südfrankreich. Auch hier zollte man den Musikern mit Ihren Leistungen viel Annerkennung  und belohnte dies mit einer Silbermedaille der Oberstufe. Darüber hinaus erhielt der Verein anlässlich eines Konzerts im Stadion von Biarritz mit der Gardekapelle der Fremdenlegion aus Marseile den „Ehrenorden des Französischen Musikbundes“ aus der Hand des Präsidenten von Paris verliehen. Verschiedenen Auftritten in heimischen Gefilden, wie u.a. beim Geburtstagsempfang und Amtsantritt der bayrischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel und Franz Josef Strauß auf der Kaiserburg in Nürnberg, sowie Rundfunksendungen und Fernsehauftritten („Ein Platz an der Sonne“, „Aktion Sorgenkind“, „Musik kommt“) folgte im Jahr 1976 ein weiterer Auslandsaufenthalt. In Brüssel, der Hauptstadt Belgiens spielten die jungen Musikanten bei Standkonzerten u.a. vor dem NATO-Hauptquartier und der europäischen Kommission zur großen Begeisterung der Zuhörer auf.

K1024 1976 Chronik Belgien

Der 1. Europa-Jugend-Musikzug bestand in dieser Zeit aus ca. 60 Mädchen und Jungen, die an verschiedenen Instrumentengruppen ausgebildet wurden, sowie zahlreichen passiven Mitgliedern und Anhängern. Dem ausgezeichneten Klangkörper wurde in der Region, wie auch überregional viel Bewunderung zugeschrieben, was auch durch Erfolge bei den verschiedenen Wertungsspielen belegt wurde. Das Repertoire reichte von böhmischer Blasmusik über beliebte Schlagermelodien bis hin zur konzertanten Musik. Um an dieser Stelle eine Zahl zu nennen: Im Jahr 1977 bestritt der 1. Europa-Jugend-Musikzug 104 (!) Auftritte, das heißt an jedem dritten Tag im Jahr. Dies ist Zeugnis dafür, mit welcher Begeisterung und Opferbereitschaft die einzelnen Musikanten und Verantwortlichen zu Werke gingen, wobei auch die Proben in dieser Zeit nicht vernachlässigt wurden.

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